Paulo Morello & Kim Barth

morello-barth.com
 

Reviews

 

The Bossa Nova Legends succesfully performed at the following venues:

  • Queen Elizabeth Hall - London Jazz Festival
  • Verona Jazz - Jazz Festival, Italy
  • Call 54 - Madrid
  • New Morning - Paris
  • Vilniaus Festivalis - National Philharmonic, Lithuania
  • Festspielhaus - St Pölten,  Austria
  • Royal Northern College of Music - Manchester
  • Fabrik - Hamburg, Germany
  • Bielska Zadymka Jazz Festival - Krakow, Poland

Press comments:

A most joyful and relaxing evening... (The Independent on the London Jazz Festival Concert)

The Sarah Vaughan of Brazil (New York Times on Leny Andrade)

When he sings I can feel the real Brazilian! (Lionel Hampton on Pery Ribeiro)

Paulo Morello on guitar sounds as if George Benson was in Rio...Barth on saxophone is on the same level as Cannonball Adderley was on his Brazilian recordings (Abendzeitung, München)

More exciting and extrovert than some of the bossa nova recordings of the 1960s - highly emotional without being sentimental... the authentic sound of the Brazilian way of life.
Highly recommended. (Jazz Podium)

..the inner fire is still burning...together with three high-profile musicians from Brazil, these two legends presented by Morello & Barth regenerated the bossa nova and really inspired the audience (Neue Züricher Zeitung)

This music truly transports you into the atmosphere of a relaxing
weekend between Ipanema and the Sugar Loaf (Music Print, Germany)

Fascination from the first bar (Mannheimer Morgen)

 

Jazz Thing 11/2004

Bossa Nova Legends

Zweiter Frühling Klingt wie eine Fabel: Deutscher Gitarrist und dänischer Saxofonist treffen an der Copacabana auf Brasiliens beste Sessionmusiker. Zusammen stellen sie schließlich die Band für vier Vokal-Legenden der Bossa Nova und touren erfolgreich durch Europa. Wie das Realität werden konnte, erfuhr Stefan Franzen.

Schwere Nebelschwaden wallen vor den Fenstern des winzigen "Jazzhuus" im österreichischen Lustenau. Die eisige Witterung dieser Novembernacht kann der Stimmung im Club jedoch nichts anhaben: Ein prächtig aufeinander eingespieltes brasilianisch-deutsch-dänisches Quintett agiert auf der Bühne, verleiht den großen Bossa-Klassikern eine jazzige Note mit virtuosen Intermezzi. Und plötzlich taucht ein alter Herr mit großer Brille auf, intoniert einen Song, der an Jobims "Desafinado" erinnert. Der Mann heißt Johnny Alf. Vor exakt einem halben Jahrhundert legte er an der Copacabana den Grundstein für eine neue brasilianische Musik. 77 Jahre zählt er, ist zum ersten Mal in Europa. Wenig später gesellt sich eine Mulata an seine Seite, auch sie eine Legende. Es ist Alaíde Costa, von João Gilberto höchstpersönlich 1959 entdeckt, eine der wenigen schwarzen Stimmen der Bossa. Den Zuhörern stockt der Atem, als sie eine herzzerreißende Version des romantischen "Dindi" vorträgt. Wie kam's zu diesem verblüffenden Teaming-up?

Die Geschichte ist kurios, und sie beginnt in einer kleinen Bar auf der anderen Seite des Atlantiks. Sie waren schon zuvor mit Latin-Jazz-Erfahrungen ausgestattet, der Regensburger Gitarrist Paulo Morello und Saxofonist Kim Barth aus Dänemark, doch ihr Ausflug nach Ipanema im Herbst 2001 sollte ihrer Vita den entscheidenden Spin ins Brasil-Fach geben. Auf der Suche nach einem guten Jam treffen sie in der Vinicius Piano Bar auf den Bassisten Lúcio Nascimento, Rhythmusmann für Koryphäen wie Gilberto Gil, Leny Andrade und Djavan. Schnell werden die drei Kumpels einig und der Basser trommelt eine Band mit herausragenden Bossa-Musikern zusammen. Bei informellen Sessions springt der Funke zwischen Gringos und Cariocas rasch über, man visiert eine CD-Einspielung an. Um die nicht rein instrumental zu halten, kann Johnny Alf gewonnen werden, der seine langjährige Weggefährtin Alaíde Costa als weiblichen Vokalpart mitbringt. Die Frucht des Trips wird schließlich als "Fim De Semana Em Eldorado" (In & Out/in-akustik, 2003) veröffentlicht und auf einer Europa-Tour live vorgestellt.

Vor ihrem letzten Auftritt in Austria lassen Alf und Costa nochmals die Anfänge der Bossa Nova Revue passieren. ,,1952 schon habe ich im Plaza Hotel an der Copacabana das gespielt, was später in der Bossa-Bewegung aufgegriffen wurde", erinnert sich Alf. "Harmonisch und auch textlich schrieb ich leichter und freier als zuvor die Samba-Komponisten - das hat Jobim sehr gefallen, der dort oft Gast war. Ich war zwar beeinflusst von Cole Porter und Gershwin, aber das heißt nicht, dass sich die Bossa aus dem US-Jazz entwickelt hat." Alaíde Costa betrat sieben Jahre später die historische Bühne. "João Gilberto liebte meine Stimme. Er sagte, sie würde sehr gut zur neuen Musik passen, und er lud mich ein, zu den Zusammenkünften mitzukommen, die damals noch in privaten Apartments abgehalten wurden." Beim "Samba Session Festival", dem ersten großen öffentlichen Konzert des noch namenlosen Movimentos junger Wilder, avancierte sie zum Star. Bis heute veröffentlichen Alf und Costa Platten, doch die Bossa und ihre großen Namen werden derzeit in Brasilien von sich schnell ablösenden Popmoden überrollt. Umso stolzer sind sie, im hohen Alter beim europäischen Publikum zu reüssieren, ergehen sich in Lobeshymnen über ihre jungen Mentoren Paulo Morello und Kim Barth: "Die spielen wie Brasilianer."

Die so geschmeichelten Initiatoren haben unterdessen schon eine neue transatlantische Brücke geschlagen, zwei weitere große Namen der Bossa-Ära in Europa präsentiert. Pery Ribeiro und Leny Andrade gehören die Vokalparts im zweiten Kapitel des Projekts, und auch die haben eine Menge Anekdoten zu erzählen. "Ich begann meine Karriere 1960 mit Luis Bonfa, der damals gerade durch seinen Soundtrack zu ,Orfeu Negro' berühmt geworden war", erinnert sich Ribeiro während der Konzertreise im Sommer 2004. "Zwei Jahre später ging ich mit einem Freund nachts auf die Piste und wir wurden Zeuge, wie Jobim und Vinicius de Morães ihr Lied ,Garota De Ipanema' erstmals öffentlich vorstellten. Es war so frisch, dass sie noch vom Blatt ablesen mussten." Ribeiro verliebte sich in den Song und sang ihn als Erster ein - vor dem Tamba Trio und Getz/ Gilberto. Später war er zusammen mit Leny Andrade der Star in den energiegeladenen "Gemini V"-Shows. Leny hatte schon als Jungstar ihren Scat-Stil entwickelt - ohne zu wissen, was Jazz ist, wie sie betont. "Erst Sergio Mendes hat mich später mit der Musik von Ella und Sarah Vaughan vertraut gemacht - und ich war im Gegenzug die Erste, die von ihm gefordert hat, Samba zu spielen!" Wechselvolle Karrieren führten Pery nach Mexiko, LA. und Miami, während Leny in Clubs wie dem "Blue Note" oder "Birdland" in New York Bossa und Jazz verschmolz. Nach 40 Jahren Trennung konnte das ehemalige Erfolgsduo in der Morello-Barth-Band wieder zusammen auf die Bühne steigen.

Alle vier Bossa-Promis und ihre exzellente Band sind nun auf der Scheibe "Bossa Nova Legends" (In & Out/in-akustik, 2004) vereint. Klassiker sowie auch selten gehörte Perlen aus Rios Glanzzeiten erleben in einem jazzigen Setting ihre Renaissance. Ein vitales Dokument für ein ganz besonderes Gipfeltreffen zwischen Urhebern und Adepten der Bossa Nova.

Reviews Fall 2004:

International Reviews

German Reviews (2004):

BOSSA Nova Legenden im Audi Forum Ingolstadt
jazzzeitung.de - Germany
... Die Tournee der "Bossa Nova Legends" verdankt sich der Brasilian Connection des dänisch-deutschen Duos Kim Barth, Tenorsaxophon / Flöte, und Paulo Morello ...
 

The Bossa Nova Legends (Audi Forum Ingolstadt, 05.02.2004)
Dr. Tobias Böcker, "NR"

Zu Beginn der 50er Jahre entstand in Brasilien durch die Vermischung von Samba und Cool Jazz ein neuer Musikstil, der Bossa Nova. Anfang der 60er kam es dann durch brasilienbegeisterte Jazzer wie den Gitarristen Charlie Byrd und den Saxophonisten Stan Getz zu einer raschen Verbreitung der "Neuen Sache". Bossa Nova Hits gingen alsbald um den ganzen Erdball. Mit "The Bossa Nova Legends" konnten nun die zahlreichen ZuhörerInnen im ausverkauften Audiforum in Ingolstadt Zeuge der ungebrochenen und mitreißenden Vitalität der damals angestoßenen Entwicklung werden.

Wann hat man schon die Gelegenheit, den Mann zu sehen, live, ohne Netz und doppelten Boden, der einen der allzeit größten Megahits der Popmusik auf den Weg ins Universum des kollektiven musikalischen Weltgedächtnisses schickte? "The Girl from Ipanema" - ein Song, den Jeder kennt, der je vom Strand am Fuß des Zuckerhutes träumte, und wer hätte das nicht schon irgendwann in seinem Leben getan? Nun also, des Rätsels Lösung: Es war weder Astrud Gilberto, die den Song als Erste aufnahm, noch gar Stan Getz, weder Frank Sinatra noch sonst irgendeiner derer, die für die inzwischen rund 2000 Aufnahmen sorgten, die der Song von Antonio Carlos Jobim bisher erfuhr. Auch Johnny Alf, der im Programm angekündigte Vater des Bossa Nova kann diese Ehre nicht für sich verbuchen. Der Erste war Pery Ribeiro. Und weil der 78jährige Alf auf Grund einer schweren Erkrankung die Reise von Rio nach Deutschland nicht antreten konnte, weil deshalb auch seine Gesangspartnerin Alaíde Costa in Rio blieb, durften sich die ZuhörerInnen im Audiforum nun davon überzeugen, dass das seit Mitte der 60er Jahre gefeierte Gesangs-Duo Leny Andrade und Pery Ribeiro den Bossa Nova immer noch so gut drauf hat wie damals, als Hits wie eben das genannte "Garota de Ipanema", "Desafinado", "Summer Samba", "O Barquinho" oder "Chora Tua Tristeza" den Planeten umkreisten. Die beiden Veteranen der brasilianischen Szene genießen in ihrem Heimatland nach wie vor Kultstatus, völlig zu Recht, wie sich anlässlich ihres ersten gemeinsamen Europatrips zeigt. Ribeiro, ganz routinierter Entertainer, singt mit temperamentvoller Stimme und sonorer Virilität von der "Felicida" oder zelebriert nur von der Gitarre begleitet die wunderbare Ballade "Manha de Carnivale". Leny Andrade mengt dem Südamerika-Pop wesentlich mehr Jazz bei als ihr Kollege. Mit unmittelbarer Emotionalität und charaktervoller Sangeskunst stellt sie unter Beweis, warum die New York Times sie unlängst als "Sarah Vaughan of Brazil" ehrte. Dizzy Gillespies "Night in Tunesia" jedenfalls swingt als samtene Melodie in gelassenem Tempo durchaus lustvoll durch die Nacht, und mit ihrem a capella Scatsolo braucht sich Andrade vor keiner Sängerin aus dem Norden zu verstecken. Es ist wenig verwunderlich, dass das dänisch-deutsche Duo Kim Barth, Saxophon / Flöte, und Paulo Morello, Gitarre, besonders erfreut über die Gelegenheit zur Zusammenarbeit war. Die ergab sich, als die beiden auf den Spuren von Stan Getz und Charlie Byrd wandelnd in Rio den Geheimnissen der dortigen Jazztradition an Ort und Stelle auf die Spur kommen wollten. Aus einem kurzen Trip zum Zuckerhut wurde alsbald ein längerer Aufenthalt - die beiden wohnten eine Zeit lang sogar in derselben Straße, in der seinerzeit Jobims Domizil lag -, der mit einer CD-Produktion beschlossen wurde. Nicht nur die alten Klassiker, auch eigene Kompositionen im Geist des Jazz Samba Booms der 60er mit seinen leicht schwebenden Rhythmen und nachtweichen Sounds bringen die beiden von der Copacabana mit, zelebrieren sie gemeinsam mit einer Rhythmusgruppe, die auch im Mutterland des Bossa Nova ihresgleichen sucht im feinabgestimmten Latin-Groove. So sorgen Cidinho Teixeira am Piano, Lucio Nascimento am E-Bass und Fernando Pereira am Schlagzeug für jenen authentisch federnden Klang, der wie von selbst die Herzen südwärts schlagen lässt.

 

German Reviews (2003):

 

Musicprint, Müller for Music (Ausgabe August 2003, Seite 14):

Morello and Barth
Fim de Semana Em Eldorado
In+out/in-akustik

Passend zur Jahreszeit kommt ein Album auf den Markt, das in seiner Atmosphäre nahtlos an die Glanzpunkte der Bossa Nova-Bewegung Ende der fünfziger Jahre anzuknüpfen vermag. Und dies mit zwei Musikern aus unseren Breiten, denen man solche Lässigkeit im Umgang mit brasilianischem Liedern quartierte sich das deutschdänische Musiker-Duo Paulo Morello und Kim Barth mitten im alten Zentrum der Bossa- Szene von Rio ein und wurde von der dortigen Musikergemeinde herzlich aufgenommen.

Entstanden sind 14 luftig-lockere Reiseimpressionen mit zwei der wohl renommiertesten Musiker Brasiliens: Alaíde Costa und Johnny Alf. Mit ihren charmanten Stimmen geleiten sie durchs Repertoire, das den Hörer in die Laune eines entspannten Wochenendes zwischen Strand und Zuckerhut versetzt. Diese Veteranen in das Projekt miteinbezogen haben zu können, war allein schon den Trip an die Copa Cabana wert. (fu)